Was verbirgt sich hinter dem Ausbildersprechtag?

Hallo zusammen,

heute möchte ich Euch ein wenig über den Ausbildersprechtag der Berufsschule erzählen. Bei diesem Sprechtag besuchen die Ausbilder der Unternehmen die Berufsschule und tauschen sich mit den Lehrern aus. Es ist eigentlich das gleiche Prinzip wie in den normalen Schulen der Elternsprechtag, nur, dass statt der Eltern, die Ausbilder zu den Lehrern kommen. Um zu erfahren, wie der Ausbildersprechtag in den Berufsschulen für die kaufmännischen und gewerblichen Azubis abläuft, habe ich unsere Ausbilder Kathrin Groos (K) und Torsten Neuhaus (T) dazu interviewt. Wenn Ihr mehr darüber wissen wollt, klickt doch gerne auf Weiterlesen.

J: Wie oft findet der Ausbildersprechtag in den Berufsschulen statt?

K: Der Ausbildersprechtag am Eugen-Schmalenbach Berufskolleg in Halver, findet pro Schuljahr zweimal statt, im November und Februar.

T: Auch am Cuno-Berufskolleg in Hagen findet dieser Tag zweimal im Jahr statt. Im November geht es dabei speziell um das neue Lehrjahr und im Februar um alle Azubis.

J: Welche Lehrer bzw. Fächer besucht Ihr in der Regel?

T: Wenn möglich besuche ich alle Klassenlehrer, da sie über alle Fächer hinweg aussagefähig sind.

K: Grundsätzlich vereinbare ich einen Termin mit dem jeweiligen Klassenlehrer. Durch seine Position hat er einen guten Gesamtüberblick und kann meist zu jedem Fach etwas sagen. In Halver spreche ich oft auch mit der Leiterin des Industriezweigs, da sie Informationen über die wichtigen Neuigkeiten, wie z.B. Neuerungen, weitergeben kann.

J: Über welche Themen sprecht Ihr mit den Lehrern vor Ort? Worüber werdet Ihr informiert?

K: Zunächst einmal informieren mich die Lehrer darüber wie es allgemein so läuft. Dann erzählen sie mir von ihrem persönlichen Gesamteindruck der jeweiligen Azubis. Anschließend sprechen wir über allgemeine Belange. Dazu gehört z.B., ob es Auffälligkeiten gibt, wie der Klassenverband ist oder wie es den Azubis generell geht. Und natürlich besprechen wir auch die Noten aller Fächer, die der Klassenlehrer dann parat hat.

T: Während des Gesprächs geht es bei uns viel um die Sozialkompetenzen der Azubis, wie das grundsätzliche Verhalten, Pünktlichkeit oder Ehrlichkeit. Außerdem besprechen wir natürlich auch die schriftlichen und mündlichen Leistungen im Unterricht.

J: Und nach dem Sprechtag? Wie geht Ihr dann mit den neu gewonnen Informationen um?

K: Ich persönlich informiere die Azubis kurz einzeln. Je nach Situation lobe ich die Azubis gerne, aber spreche auch Probleme an. Das ist sehr wichtig, denn wir als Unternehmen sind auch dafür mitverantwortlich, dass die Azubis die Chance erhalten, sich persönlich weiterzuentwickeln.

T: In der Regel bespreche ich, genau wie Kathrin, die neuen Erkenntnisse mit jedem Azubi. Das Feedback, ob positiv oder negativ, ist sehr wichtig und wird teilweise auch von den Azubis selbst eingefordert. Wenn soweit alles in Ordnung war, sind das aber immer kurze Gespräche.

J: Was versprecht Ihr Euch vom Ausbildersprechtag und welche Vorteile bringt er Euch?

K: Zunächst einmal ist es vor allem am Anfang wichtig zu wissen, wie die neuen Azubis klar kommen. Auch haben sie manchmal Hemmungen im Betrieb Probleme anzusprechen, deshalb ist es sehr hilfreich solche Informationen aus erster Hand zu erhalten. Zudem kennen wir oftmals nur die Perspektive zwischen Azubi und Ausbilder, weshalb ich es sinnvoll finde, eine dritte Perspektive mit einzubeziehen. Für mich hat auch der Austausch mit den Lehrern eine hohe Priorität. Nur wenn man regelmäßig miteinander spricht, kann man einen guten Draht zu ihnen entwickeln und auch die Lehrer sind daran interessiert, Probleme aktiv anzugehen und zu lösen. Ich habe mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis zu einigen Berufsschullehrern und so entwickeln sich auch auf Ausbildungsbörsen oder anderen Veranstaltungen immer interessante Gespräche.

T: Mir geht es vor allem darum, Probleme unterschiedlichster Art aufzudecken und gemeinschaftlich eine Lösung zu finden oder Hilfestellung geben zu können. Das Hauptziel der Ausbildung ist schließlich die Gewinnung von selbstständigen und selbstbewussten jungen Fachkräften, die in der Lage sind, im Unternehmen personelle Lücken komplikations- und nahtlos zu schließen und den Wertschöpfungsprozess zukünftig zu sichern und voranzutreiben.

Ich hoffe, das Interview konnte Euch einen guten Einblick in die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Schule geben. Wenn Ihr noch weitere Fragen habt, schreibt sie gerne in die Kommentare.

Bis dahin,

Johanna

Berufsschule, Cuno, ESBK Halver, Feedback, SEISSENSCHMIDT

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